Samstag, 19. November 2011

Fjørgyn's Näharbeiten

Fjørgyn hat die ersten kalten Wintertage genutzt und heftig mit Nadel und Farben gekämpft.

Heraus kamen eine neue Rus-Hose für Sven's Birka-Darstellung sowie eine Gugel für Fjørgyn nach dem Skjoldehamn-Fund. Dieser ist zwar eigentlich Teil einer samischen, frühmittelalterlichen Tracht, für schlechtes Wetter taugt sie aber auch einem Wikinger ganz gut ;-)

Die Pluderhose hat einen Gesamtumfang von ca 8 Metern, was für ordentlich Faltenwurf sorgt. Die Hose basiert auf dem Thorsbergschnitts und besteht aus krapp-gefärbtem Wollstoff:




Die Gugel besteht aus einem indio-gefärbten Gleichgratköper und ist lang genug, um vor kaltem Wind und schlechtem Wetter zu schützen:

Freitag, 4. November 2011

Bronze giessen

Zusammen mit Skarthi und Doreen von der Rungholts Sippe hat Sven erste Gehversuche in Punkto Bronzeguss unternommen.

In norwegischen Speckstein hat Doreen einige offene Formen geritzt, wie sie auch zur Wikingerzeit gefunden wurden.


Mittels eines elektischen Gebläses haben wir dann Kupferschrott in einem Schmelztiegel auf Temperatur gebracht. Dies dauerte bei etwa 30g Kupfer ca. 45 Minuten, in späteren Durchgängen erreichten wir durch bessere Feuerführung den Schmelzpunkt dann schneller. In das flüssige Kupfer gaben wir dann das Zinn, um die Legierung herzustellen. Das intensiv orange glühende Metall goss Skarthi dann in die vorher erhitze Specksteinform.



Wer dachte der Arbeitsprozess sei damit beendet hat sich getäuscht - die Nachbearbeitung des Gusses nimmt noch einige Zeit in Anspruch: sägen, feilen, polieren...

Das fertige Produkt ist ein kleiner Kreuzanhänger, wie er für Haithau durch Gussformen belegt ist.



Da Svens Darstellung um 875 n. Chr. angesiedelt ist, ist es nicht unwarscheinlich, dass man als Handwerker und somit auch Händler zu seiner Zeit ein Kreuz als Amulett trug: denn auch wenn man nicht unbeding ein Christ war, so versprach das Tragen eines Kreuzanhängers bessere Geschäfte mit christlichen Händlern.

Mittwoch, 2. November 2011

Sticken

In diesem Sommer gingen uns die Wespen unheimlich auf die Nerven. An jedem Lager sind sie in unsere Becher geflogen und haben von unserem Getränk genascht.
Für die folgende Sommertage soll das nicht mehr passieren, darum wurde ein Wespenschutz für die Becher genäht.

Die Becherabdeckungen wurden aus Leinestoff genäht und mit Woll -und Leinengarnen bestickt. Damit die Abdeckung beim nächsten Windstoß nicht wegfliegt, wurde an jeder Ecke ein Perle daran befestigt.
Die Motive der Stickereien sind von Fibelfunden kopiert. Das linke Objekt stammt von einer Bronze Fibel, gefunden am Fluss Trebel in Nehringen (Mecklenburg-Vorpommern) und das andere Motiv ist von einer Mantelfibel in Gniezdowo (Russland) entdeckt worden.


Dienstag, 1. November 2011

Färben

Um unsere Beschäftigungen während der Winterzeit auf zu stocken, mussten ein paar neue pflanzengefärbte Stoffe und Wollgarne her.

Wir färbten mit den Färbedrogen Walnuss, Indigo, Krappwurzel und Birke.  Für das Färben mit Krapp und Birke mussten die Stoffe zuvor gebeizt werden. Für Walnuss und Indigo bedarf es keine Vorbehandlung. Die Walnussschalen sollten davor 1-2 Tage in Wasser aufgeweicht werden, danach eine Stunde kochen lassen und eine weitere Stunde mit den Wollgarnen köcheln.

Für das Indigo färben benuzten wir ein Rezept mit Entfärber und Salz. Wir verzichteten darauf die altbewährte Art und Weise mit Urin zu färben. Es ist immer wieder ein Wunderwerk mit Indigo zu färben, da sich der Stoff erst bei der Oxidation beginnt von der Farbe gelbgrün in blau zu wechseln.


Zu guter Letzt färbten wir mit der Krappwurzel ein schönes Rot. Zuvor lässt man die gemahlene Wurzel 1-2 Tage in Wasser quellen, dann aufkochen lassen uns den Stoff eine Stunde köcheln.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen und werden unsere Zeit während dem Winter in Anspruch nehmen.